Für den IKEA Onlineshop gelten scheinbar andere Regeln als für andere Onlineshops.
Als IKEA seinen Onlineshop öffnete, dachte ich noch: Prima, so spare ich mir den ein oder anderen Weg. Inzwischen wurde ich eines Besseren belehrt und deswegen erteile hiermit dem IKEA Onlineshop eine glatte sechs – und das kommt nicht von ungefähr, sondern so:
- Keine Auswahl bei den Zahlungsarten. Der Empfänger, auch wenn dieser eigentlich beschenkt werden soll, zahlt bei Lieferung an der Haustüre. Das mag sicher für IKEA sein, ist aber sehr umständlich und verdirbt mir die Freude beim Schenken.
- Der Versand dauert ewig. Heute bestellt, übermorgen oder in drei Tagen schon da? Nicht so bei IKEA Online. Die Lieferung von Allerweltsartikeln wie Lampen und einem Couchtisch dauern bald 10 Tage.
- Die Artikel sind schlecht verpackt und gehen beim Versand zu Bruch. Im ersten Paket lagen fünf Lampen. Eine davon kommt zerbrochen an. Das kann einmal passieren aber zweimal?
- Angekündigte Liefertermine werden nicht eingehalten und wenn ich mich darüber beschwere, verweist IKEA auf die Post. Bei ihnen, also bei IKEA selbst, läge der Fehler nicht. Ich frage mich nur, wie andere Versender es schaffen, ihre angekündigten Termine einzuhalten, wenn sie mit der Post bzw. DHL versenden.
- Beschwerden so beschwerlich wie sonst nirgendwo: Will der Kunde eine kaputt gelieferte Ware online melden und Ersatz fordern, wird ihm das extrem schwer gemacht. Ich suche ewig bis ich das entsprechende Formular bei IKEA-Online finde. Und dann wird vorab die Angabe der nächsten IKEA-Filiale verlangt. Was gebe ich da ein, wenn ich in A wohne aber online bestelle und das Paket anschließend nach B (weit, weit, weg) versendet wird?
- Die Hotline ist alles andere als hot: Welche Filiale gemeint ist, erfahre ich schließlich über die Hotline, nämlich meine. Allerdings dauert auch diese Kontaktaufnahme eine halbe Ewigkeit und beschert mir gut 30 Minuten Musik im Telefon. Immerhin verspricht die Hotline schnell Ersatz zu liefern – was 10 Tage später jedoch misslingt. Auch die Ersatzlampe kommt zerbrochen an und der Liefertermin war zwei Tage später als per E-Mail angekündigt. Kleines Drama beim Beschenkten aber nun gut.
Ich gebe auf, packe eine Lampe aus meinem eigenen Fundus ein und versende sie selbst mit der Post. Selbstverständlich kommt diese Lampe unversehrt an. Ich kann, was IKEA nicht kann! Das sollte dem unmöglichen Möbelhaus zu denken geben.
Heute, sechs Wochen nachdem ich per Formular bei IKEA-Online geschrieben habe, dass auch die Ersatzlieferung defekt angekommen ist, meldet sich IKEA per E-Mail und schreibt:
„zurzeit erreichen uns sehr viele Kundenanfragen. Daher haben wir Ihre E-Mail erst heute zur Bearbeitung vorliegen. Bitte entschuldigen Sie, dass wir Ihre Anfrage nicht rechtzeitig beantworten konnten.
Hat sich Ihr Anliegen in der Zwischenzeit noch nicht auf anderem Weg geklärt, bitten wir Sie, uns noch einmal kurz auf diese E-Mail zu antworten.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe.“
Nett gesagt, ist aber nichts als Augenwischerei. Was heißt denn schon „zurzeit“. Herbst ist schließlich nicht Weihnachten. Wie gedenkt IKEA zu reagieren, wenn der Laden wirklich brummt, was aller Erwartung nach spätestens ab November so sein wird? Mir kann das egal sein. Denn ich werde gewiss nicht mehr bei IKEA online bestellen. Die Macher haben ihren Laden noch nicht im Griff. Vielleicht sollten sie zwischenzeitlich ein Praktikum bei Home24 machen. Eine dort bestellte Lampe war immerhin binnen dreier Tage da. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Ich beobachte IKEA’s (nicht vorhandenes) Online-Angebot auch schon lange und mit Frust. Aber extra hinfahren und mir dort im Laden mit tausenden anderen die Füße plattzulaufen, nur um nach was Nettem für die Küche zu stöbern o. Ä., kommt für mich auch nicht mehr infrage. Zu zeitaufwändig, zu viel Sprit und Schweres kann ich da sowieso nicht kaufen, weil ich es nicht in meine Wohnung schleppen kann. Mein Eindruck die ganzen Jahre war: IKEA wollte nie ins Internet und will mit Versandhandel am liebsten nichts zu tun haben. Nur weil die Konkurrenz aus dem Internet inzwischen so stark wird, erkennen sie, dass die Leute nicht mehr für jeden Pipapo kilometerweit aufs Land fahren (können). Allerdings, wenn IKEA seinen Onlinehandel langfristig so halbherzig abwickelt wie von dir beschrieben, wird ihnen das mehr schaden als nutzen. Für uns Kunden gibt es zum Glück Alternativen.
Richtig, Eva, es gibt inzwischen Alternativen. Junges, unkompliziertes, preiswertes Wohnen gibt es längst nicht mehr nur bei IKEA. Im Internet gibt es zahlreiche Angebote, die das 1×1 des Onlinehandels besser verstanden haben, als IKEA.
Nur wenn ich für mich selbst etwas brauche und mir sicher bin, IKEA hat es, dann fahre ich mal hin. Ist von uns aus der nächste Möbel- und Hübsche-Sachen-Laden (30 KM quer übers Land). Mehr als einmal im Jahr oder alle zwei Jahre einmal, passiert das allerdings auch nicht.
Das Konzept von Ikea basiert darauf, die Leute in die Filialen zu bekommen, dort möglichst lange durch das „Ausstellungs-Labyrinth“ und wohlplatzierte „Engstellen“ im Haus zu binden und so zu Spontankäufen / Mehrkäufen zu animieren. Das ist ebenso perfide wie legitim und funktioniert, so lange die Kunden das Spiel nicht durchschauen oder freiwllig mitmachen.
Der Online-Shop bei Ikea ist nicht zeitgemäß. Die Lieferzeiten lächerlich und nur zu erklären, wenn die Waren entweder nicht aus Deutschland versendet werden oder Bestellungen gebündelt abgearbeitet werden oder man schlicht nicht schnell sein will – das kann viele Gründe haben.
Sich aufzuregen oder einen Shit-Storm loszutreten reicht nicht aus, um Veränderung herbeizuführen. Veränderung gibt es erst, wenn sich das Kaufverhalten der Leute signifikant ändern. Das ist aber gar nicht in Sicht. Wer einmal an einem Samstag oder unter der Woche am Abend bei Ikea war, der versteht, worauf ich hinaus will… Die Läden sind voll wie eine überfüllte Diskothek. Manche sind hohl genug, einen Ikea-Besuch zum Event zu stilisieren – die kommen mit Kind, Kegel, Familie, Verwandten und Freunden zum „Bummeln“. Und damit geht die Strategie von Ikea voll auf.
Ikea hat derzeit gar keinen Grund, den Online-Handel zu optimieren. Es wäre schlimm, wenn die Leute überwiegend zielgerichtet suchen und kaufen, anstatt im Haus durch enge und verwinkelte Gänge geschoben zu werden, um ständig neue Dinge „zu entdecken“.
Der effektivste Weg, sich dem zu entziehen, ist der Verzicht auf Ikea-Produkte. So einfach (oder schwer) ist das.
Ich warte nun bereits seit 2 Wochen auf die Bettwäsche (angeblich auf Lager) die ich online bei Ikea gekauft habe.
Man fragt sich schon was da denn so lange dauern kann.
Das war das erste und letzte mal dass ich online dort etwas bestellt habe, den Laden selbst betrete ich schon lange nicht mehr da ich mit den paar Möbeln die ich zu meiner Studienzeit dort gekauft habe überhaupt nicht zufrieden war.
Ein Sofa hat damals gerade einmal 3 1/2 Monate gehalten Ikea sah sich nicht verantwortlich obwohl man online die Berichte von anderen Käufern nachlesen konnte dass es sich um einen Herstellerfehler handelte.
Für mich ist IKEA schon lange keine Option mehr. Billig sind die Sachen im Vergleich ohnehin nicht und schönes Design gibt es inzwischen auch anderswo. Kerzen und Gedöns brauche ich sowieso nicht. Also lieber woanders einkaufen.