KI ist moderne Sklaverei. KI beutet Datenarbeiter in Fernost aus. KI beklaut Kreative, betrügt Kunstschaffende um ihre Urheberrechte und macht sie am Ende arbeitslos. Schuld daran ist aber nicht die vermeintlich intelligente Technik, sondern die Gier der Verwender. Sie denken, was kostenlos und so einfach zu bedienen ist, kann nur gut fürs Geschäft sein. Ein Irrtum und ein großes Missverständnis. Gute Geschäfte mit KI machen immer nur die anderen.

Jeder Depp kann KI. Das hat nichts mit Kreativität zu tun, sondern mit dem Fleiß der anderen. Lohnarbeiter in Indien, China und anderswo, die überall im Netz Textschnipsel und Bilder scannen, bewerten, beschriften, in Datenbanken einpflegen, damit der User nach dem Prompt vernünftige Ergebnisse angezeigt bekommt. Alles ganz easy?

Mitnichten! KI ist die neue Art der Sklaverei. Unterbezahlte Arbeitskräfte schuften, ohne reelle Chance ihrer prekären Situation jemals zu entfliehen. Große Tech-Firmen streichen die Gewinne ein, bieten für jede denkbare Anwendung Plugins an. Damit auch wirklich jeder Depp Texte für Newsletter oder Websites erstellen kann – und Bilder gleich dazu.

Oskar heißt der neue kleine Wackeldackel. Er meldet sich freiwillig zur neuen Wehrpflicht

Oskar heißt der neue kleine Wackeldackel. Er meldet sich freiwillig zur neuen Wehrpflicht und Verteidigungsminister Pistorius nimmt sein Angebot und das meines Kunden liebend gerne an. Die Folge: 600 Rekruten folgen dem Marschbefehl. DAS kann ein einziger Werbebrief bewirken. Können Sie das auch?

KI beklaut Kreative

Das wirklich Schlimme an KI/AI sind die Urheberrechtsverletzungen, die zwangsläufig durch den Einsatz von vermeintlich intelligenter Technik entstehen. Wo kommen denn all die Textschnipsel, Grafiken oder Fotos her, die jetzt massenhaft am Prompt zur Auswahl stehen? Sicher nicht von den o. g. Lohnarbeitern in Fernost. Sie sichten nur und sortieren ein.

Wer sind die wahren Urheber?

Doch wer hat die Resultate am Prompt erfunden? Kreative! Texter und Texterinnen, die so um ihren Lohn geprellt werden. Grafiker und Grafikerinnen, die nach jahrelangen Studium plötzlich nicht mehr von ihrer Arbeit leben können – weil ihre Bilder ungefragt verwertet werden. Inklusive der Frechheit, die generierten Bilder nach Belieben zu ändern. Ein simples KI-Werkzeug machts möglich und jeder Depp kann seine Wünsche prompten. Ein Tiger in der Bücherei, bitteschön, was du dir ausdenken kannst, macht KI möglich. Der Tierfotograf, der tagelang für den Tiger durch den Regenwald pirschte, geht leer aus.

Original Wackeldackel, Werbeträger für eine b2b-Werbekampagne.

Original Wackeldackel, sympathischer Werbeträger für eine b2b-Werbekampagne.

KI macht Texter und Texterinnen arbeitslos

Auftraggeber, die früher regelmäßig Texte für Newsletter oder Websites bestellten, prompten jetzt selbst und setzen die Ergebnisse ungeschönt ein. Zack. Schon wieder ein paar Euro gespart. In schwierigen Zeiten kann ich das Bedürfnis zu sparen sogar verstehen. Doch der regelmäßige Job ist weg und solange jeder Depp KI kann, wird sich daran so schnell auch nichts ändern.

Es sei denn, Auftraggeber erinnern sich irgendwann daran, dass Texter und Texterinnen weitaus mehr können, als uniforme, keinesfalls einzigartige Texte aus dem Nirwana zu zaubern. Schließlich stecken jahrelange Erfahrung in jedem guten Werbetext – egal wo er verwendet wird. Ein Konzept ist auch weitaus mehr, als KI liefern kann.

KI ersetzt keinen Texter und keine Texterin

Neulich rief mein Kunde begeistert an und bedankte sich überschwänglich für mein Anschreiben. Es ging an Herrn Pistorius persönlich und ich wollte es kaum glauben, doch der Verteidigungsminister rief meinen Kunden nach Erhalt des Briefes persönlich an! Es ging um den neuen Wackeldackel Oskar, der sich freiwillig zur neuen Wehrpflicht meldete … und seither dort herzlich willkommen ist. Wetten, so einen Erfolg kann kein KI leisten – ich schon.

Wackeldackel Oskar meldet sich freiwillig zur neuen Wehrpflicht. Zusammen mit 600 Freunden folgt er Pistorius Aufruf, mehr fürs eigene Land zu tun und sorgt außerdem bei der Truppe für Spaß und Aufmerksamkeit.

Wackeldackel Oskar meldet sich freiwillig zur neuen Wehrpflicht. Zusammen mit 600 Freunden folgt er Pistorius Aufruf, mehr fürs eigene Land zu tun und sorgt außerdem ab sofort bei der Truppe für Spaß und Aufmerksamkeit.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Auftrags-Bloggerin, Produkt- und Blumenfotografin. In ihrer Freizeit gärtnert sie leidenschaftlich gerne und verknüpft ihre Talente in ihren 3 Gartenblogs. In ihrem Blog "Im E-Blätterwald" bloggt sie bereits seit 2003 über Wundersames, Kreatives, Kommunikatives und Menschliches